Ich mag Kaffee. Ich lege Wert
auf den Geschmack, aber ansonsten bin ich dann doch eher ein Bauer.
Ich trinke auch gerne
Filterkaffee und zur Not tut´s auch ein Instantgebräu. All das
kommt, mit hoher Wahrscheinlichkeit, für Heiko nicht in die (Tüte)
Tasse.
Heiko betreibt seit drei Jahren
die Rösterei Schwarzmahler und ist damit auf nem guten Wege die
Kaffeeweltherrschaft an sich zu reißen...Und das zu Recht!
Schwarzmahler vertreibt
ausschließlich direkt gehandelten und unter biologischen
Gesichtspunkten angebauten, frisch gerösteten Kaffee
Sie verzichten bewusst auf eine
Vermarktungsgenehmigung als Bioprodukt der EU, weil ihnen die Siegel
total nerven und viel Geld kosten. Diesen Mehrpreis müssten sie auf
die Endkunden umlegen oder dem Kaffeebauer abzwacken. Zu beidem sind
sie nicht bereit!
Die Statements, der Kaffee und
Heiko himself haben es deshalb verdient hier supportet zu werden und
ich habe Heiko mal nach seiner Meinung aka spontane Gedanken zu
folgenden Themen befragt:
1.
Instantkaffee
Hey
Beaker, Instantkaffee ist nicht wie Tiefkühlpizza oder Fertigsaucen.
Instantkaffee ist so n bissle wie Zitronenteepulver, nur noch
schlimmer, finde ich. Wieso stellt man ein Produkt her, pulverisiert
es und glaubt dann, nachdem man Wasser dazugibt, schmeckt das wieder
wie vorher? Das erschließt sich mir nicht. Das schöne am
Kaffeetrinken ist neben dem Genuss, meiner Meinung nach, die
Kombination von Genuss und der Zubereitung. Das kann ich bei einem
Instantprodukt nicht erkennen.
2.
Kaffeautomat in der Kantine
irgendwie
fällt man doch immer wieder auf die rein, gell? Mal im Ernst: ich
habe mal auf ner Messe aus nem Vollautomaten Kaffee getrunken, der
gut war. „Der Gerät" kostete allerdings 20.000 Euro. Dafür
könnte man sich Siebträger-, sowie Mühlen-High-End-Equipment
kaufen und hätte ne Menge Geld übe. Nebenbei wäre der Kaffee um
längen besser. Die Kaffeeautomaten in Kantinen und öffentlichen
Einrichtungen haben den Bohnenbehälter oft nur als Attrappe und
machen aus Instantpulver oder Kaffeesirup Kaffee… da wären wir
wieder bei Punkt 1.
3.
Filterkaffee
Ne
coole Art Kaffee zu machen. Allerdings wird mir das Kaffee-„Brewen"
gerade zu sehr gehyped. Ich trinke gerne guten Filterkaffee, lieber
ist mir allerdings Kaffee aus der French Press.
4. Koffeinfreier Kaffee
Finde
ich eine interessante Sache. Leider habe ich für meinen Kaffee hier
noch keine Möglichkeit gefunden. Kaffee wird durch folgende Arten
„koffeeinfrei“:
-
die Pflanze wächst ohne Koffein (wer’s glaubt… ein „Gen-Defekt“)
-
dem Kaffee wird das Koffein durch Einsatz von Lösungsmittel entzogen
-
der Kaffee wird eingeweicht, getrocknet…
-
dem Kaffee wird durch Einsatz von CO2 das Koffein entzogen.
Die
Einzige Methode, die umweltschonend und das Aroma betreffend
vertretbar wäre, ist das Kohlendioxid-Verfahren, allerdings ist das
für meine Mengen an Kaffee zu teuer. Der Preis wäre gegenüber
Verbrauchern nicht vertretbar.
5. Kalter Kaffee
Cold-Drip
oder Cold-Brew. Finde ich geschmacklich sehr interessant. Vor Allem
wie der Dir bekannte Kaffee plötzlich durch eine kalte
Zubereitungsart schmecken kann. Ist allerdings für mich eher so wie
Whiskey: Kann man schon mal trinken, muss aber nicht jeden Tag sein.
6. Fairer Kaffee
Fair
ist nicht gleich fair. Oft wird dieses Wort bei Lebensmitteln mit dem
„Fair-Trade-Sigel“ in Verbindung gebracht. Meiner Meinung nach
sagt dieses Siegel sehr wenig aus, bzw. suggeriert mehr, als der Name
verspricht. Bei dieser Art von Handel werden den Kaffeebauern
bestimmte Mindestpreise garantiert. Diese Mindestpreise orientieren
sich jedoch auch am Weltmarkt. Bei hohem Kaffeepreis spielt es für
die Bauern keine Rolle, ob sie Fair-Trde oder konventionell sind, da
alle den höheren Preis bekommen. Für mich war der Groschen
gefallen, als es bei Aldi und Co plötzlich Fair-Trade-Produkte gab.
Ich biete nur „Direct-Trade-Kaffee“ an. Das bedeutet, dass wir
den Kaffee direkt bei Kaffeekooperativen einkaufen - ohne
Zwischenhändler. Der Rohkaffeepreis, den wir bezahlen, ist 2,5 mal
so hoch, als der garantierte Fair-Trade-Preis. Fairtrade bezahlt für
das libra Rohkaffee 1 USD - wir bezahlen 2,65 USD (2,2 libra = 1000g)
. Hinzu finanzieren wir die Ernte ein Jahr im Voraus und arbeiten
langfristig vertraglich nur mit demokratisch organisierten
Kooperativen zusammen. Ich habe mich auf Ecuadorianischen Kaffee
spezialisiert. Dort speziell kaufe ich bei Kooperativen ein, die sich
erfolgreich dem Kupferabbau „widersetzen“. Die Zusammenarbeit mit
den Produzenten ist auf Augenhöhe. Mein Importpartner aus Hamburg
ist mehrmals im Jahr vor Ort um mit den Kooperativen ins Gespräch zu
gehen, Hilfestellung zu geben und die Qualität und
Arbeitsbedingungen zu überprüfen. Der Kaffee wird biologisch und
nachhaltig angebaut - ohne Pestizide. Wir verzichten jedoch bewusst
auf Sigel, da uns diese echt nerven: sie kosten nur unnötig Geld und
Zeit in Form von Dokumentation und machen das Produkt auch nicht
besser. Wir setzen auf Transparenz anstatt von Sigeln. Über links
auf meiner Homepage kannst Du meinen Kaffee bis zum Ursprungsland
verfolgen und sogar die Kaufverträge einsehen.
7. Ultimativer Kaffee
Oh,
schwer. Irgendwie finde ich, hat jede Kaffeezubereitungsart seine
Berechtigung. Schlimm finde ich aus ökologischer Sicht nur
Kaffeekapseln und Pads. Beides geschmacklich nicht der Reisser, teuer
und ökologisch ein Fiasko. Ich selbst trinke eigentlich ungern
Kaffee aus Vollautomaten. Man kann Kaffee wunderbar in der French
Press, als Filter, in der Herdkanne oder im Siebträger zubereiten.
Für einen nahezu perfekten Kaffee gehört für mich mehr als nur das
Endprodukt. Heute hatte ich für mich einen „ultimativen Kaffee“:
Ich
hab in meinem zukünftigen Laden diese Woche meine neue Maschine
angeschlossen. Eine Handhebel aus Neapel. Handgefertigt. Nr 325 seit
1960. Ich stolz wie Oskar. Mir ging wirklich das Herz auf, als ich
die Maschine aufgebaut habe. Heute habe ich erstmals Kaffee mit ihr
gemacht und dabei einen Kaffee aus meinem Sortiment zubereitet, den
ich normalerweise auch zuhause immer trinke und in- und auswendig
kenne. Nach etwas Übung und Korrektur des Mahlgrads habe ich einen
für mich optisch „perfekten Shot“ gezogen. Als ich ihn getrunken
habe, war das für mich in genau diesem Moment der ultimative
Espresso. Alles dabei hat diesen Moment ausgemacht: die Maschine, die
Einstellung der Mühle, das Zubereiten des Espressos und letztendlich
der Geschmack des aus meiner Sicht gut gelungenen Kaffees.
8.
Kaffesahne
Meine
Oma machte früher immer sonntags beim Kaffee & Kuchen
Schlagsahne in ihren Kaffee. Eigentlich total aus der Mode gekommen -
schade. Fett ist bekanntlich Geschmacksträger. Da Kaffeesahne mehr
Fett hat, als herkömmliche Milch empfindet man ein „cremigeres“
Mundgefühl. Ich persönlich finde das „okay“. Trink ich, muss
ich aber nicht immer haben.
9.
Kaffeeweißer
Hab
ich mal getrunken, fand ich doof. Lieber „schwarz“. Letztens habe
ich für mich Haselnussmilch in Kombination mit Kaffee entdeckt.
Gefällt mir.
10.
Schwarzmahler Kaffee.
Ein
Teil von mir. Ich habe angefangen Kaffee zu rösten, da es auf dem
deutschen Markt nicht DAS Produkt gab, das ich gerne trinken wollte.
Ein Produkt aus der Kombination von Transparenz, ordentlicher
Bezahlung, Nachhaltigkeit und den für mich „richtigen"
Geschmack. Anfangs habe ich den Kaffee nur für mich geröstet und
als plötzlich Freunde und Freunde von Freunden regelmäßig Kaffee
von mir haben wollten und dafür auch bereit waren Geld in die Hand
zu nehmen habe ich ein Gewerbe gegründet. Ich habe sehr sehr viele
Stunden Arbeit, Kraft, Spaß und Liebe in Schwarzmahler
„investiert“. Investiert deshalb, da es sich für mich nach ca
3,5 Jahren „auszahlt“. Ich verkaufe inzwischen genügend Kaffee
um meinen eigenen Laden zu eröffnen - eine kleine Kaffeebar. Ein
kleiner Traum, der für mich dadurch in Erfüllung geht.
Schwarzmahler
ermöglicht mir viele tolle Sachen. Durch Schwarzmahler habe ich die
Möglichkeit in regelmäßigen Abständen karitative Zwecke zu
unterstützen, dadurch etwas ab- bzw. zurückzugeben. Auf der anderen
Seite arbeite ich immer wieder mit Künstlern zusammen und lebe mich
so auf eine andere Art und Weise aus.
Letztendlich
ist Schwarzmahler für mich vergleichbar mit dem ersten Schluck eines
guten Kaffees am Morgen: Einfach ein wirklich gutes Gefühl.
Wer jetzt Bock auf Schwarzmahler-Kaffee bekommen hat, der soll einfach mal im Shop vorbeischaun.
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