Mit England oder London verbinde ich
auch seine einzigartige Pub Kultur. Ich finde diese dunklen, urigen
Spelunken einfach unglaublich schön und gemütlich. Ich weiss nicht
wie bei uns das Gesundheitsamt reagieren würde, wenn die ganze Kneipe
mit einem Teppich versehen wäre? Wahrscheinlich käme dann
postwendend die Aufforderung zur Beseitigung eben jenes Welchen. Auf
mich wirkt das aber immer sofort heimelig und lädt zum
Bier trinken ein.
Das Bier ist natürlich auch ein
großer Anreiz für mich, denn ich bin in der Tat schon ein kleiner
Fan dieses Getränkes. In London hat man dann auch echt noch eine
richtig große Auswahl an den verschiedensten Biersorten und Marken.
Nicht wie hier bei uns, wo die Kneipen meistens an eine Brauerei
gebunden sind, und dann eben nur diese Marke ausschenken.
Aber genug der Lobhudelei, ich möchte
jetzt gerne die Pubs vorstellen, in die es uns diesmal gezogen hat.
In Camden Town gibt es drei Pubs, denen
ich einfach immer einen Besuch abstatten muss. The Worlds End, The
Oxford Arms und The Elephants Head.
Alle drei Pubs sind in einem Umkreis
von 300 bis 400 Meter von der Tube Station „Camden Town“
entfernt.
Das meiner Meinung nach ruhigste Pub
dieser drei ist The Oxford Arms. Es ist ein klassisches Sportpub mit
gutem Essen und einer sehr guten Getränkeauswahl. Es läuft rund um
die Uhr Sport! Ich glaube es gibt nichts, was hier nicht übertragen
wird. Naja, bis auf Bundesliga eben. Es ist schön hell und man kann
sich die Zeit gut mit dem Gaffen der ganzen Gestalten die sich
draußen tummeln vertreiben. Es gibt auch noch einen kleinen
Biergarten, der eigentlich immer selten voll besetzt ist. Bei schönem
Wetter kann man hier wirklich schöne gemütlich einen trinken gehen.
Abends ist hier ganz schön viel los was mir dann nicht mehr ganz so
gut gefällt. Dann steht man einfach zu eng aneinander und das ist ja
so überhaupt nicht mein Ding. Ich mag den Laden aber und kann ihn
wirklich nur wärmstens empfehlen.
Bild von www.oxfordarmscamden.co.uk |
The Elephants Head ist genau gegenüber
vom Oxford Arms. Hier geht’s dann doch n bisschen dunkler zu und
das Klientel ist auch ganz anders. Hier sieht man noch, dass es in
London Subkulturen gibt. Hier tummeln sich abends gerne Punks, Skins,
Metalheads und das gemeine Fussballvolk. Naja, und da ich ja nun auch
kein Local bin, treiben sich eben auch ne ganze Menge Touristen hier
herum und feiern. Ich hab es zwar noch nie erlebt, aber es soll am
Wochenende schon gerne mal n bisschen krachen. Gehört ja aber in
England auch irgendwie zum guten Ton.
Ich finde The Elephants Head die
perfekte Location zum feiern und Spaß haben. Wir waren an einem
Donnerstagabend da. Es wurde den ganzen Abend Soul und
Punkrock gespielt. Ein Traum im Traum!
The Worlds End liegt gegenüber von der
Tube Station Camden Town. Irgendwie hängt da auch der Club
„Underworld“ mit drin. Das Underworld ist ja bekannt für seine
Konzerte und dementsprechend ist dann auch das Publikum im Worlds
End. Der Pub ist relativ groß und hat ne Riesenbar! Tagsüber kann
man hier echt gemütlich einen trinken gehen und abends geht hier
ganz schön die Post ab. Ich fand es eigentlich immer ganz angenehm
wenn man aus der Tube kommt und man nur schnell eins trinken gehen
will.
Durch Zufall sind wir auf The Lock Tavern
gestoßen. Der schnelle Durst musste gestillt werden und blind machte
man sich dann eben in das nächst beste Pub. Auch hier hatten wir
wieder Glück und fanden ein kleines und gemütliches Pub vor. Im
hinteren Bereich gibt es einen kleinen Biergarten und man kann sich
dann auch schonmal zu einem längeren Stop verleiten lassen. Leider
war das Publikum ein bisschen zu arg hipstermäßig, was uns dann
letztendlich doch dazu bewogen hat weiter zu ziehen.
Im Vorfeld
unseres Trips hab ich mich natürlich ein bisschen schlau gemacht um
zu sehen welche Pubs in einem relativ kurzen Radius zu unserer
Wohnung liegen, bzw. wo man auch mal bei gutem Wetter draußen sitzen
kann. Ich bin dann auf The Edinboro Castle gestoßen.
Nach unserem
Besuch im Masala Zone mussten wir uns die Füße vertreten und sind
dann eben im Edinboro Castle gelandet. Schon von weitem konnte man
die Geräuschkulisse vernehmen. Der Biergarten ist echt groß (für
Londoner Verhältnisse). Das Bier gab es dann aber leider in
Plastikbechern und das ist ja ein absoluter Frevel. Im Land der
Pintgläser MUSS das Bier aus Gläsern getrunken werden. Keine
Diskussion! Leider war auch hier das Publikum eher hip und modern
anstatt Working Class und von daher sind wir auch nach nur einem
Getränk weitergezogen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass man im
Sommer hier echt einen schönen Abend verbringen kann.
Ein wahres Biermekka ist das Brewdog
Camden. Hier gibt es ungefähr 1000 verschiedene Biermarken und
Sorten. Da wir uns in diesem Bierdschungel nicht wirklich
zurechtgefunden haben, ließen wir uns einfach ein Bier empfehlen. Die
Wahl fiel auf das Punk IPA, das hatte genau unseren Geschmack
getroffen. Zumindest bei Zweien von uns. Der Dritte hat es komischerweise
überhaupt nicht abgefeiert. Im Gegenteil. Die Hasstiraden auf das
Bier und den Typen der es uns empfohlen hatte, erspare ich uns an
dieser Stelle. Ich mochte den Laden auf Anhieb und wenn es nicht zur
letzten Runde geläutet hätte, wäre es wohl noch ein richtig
amüsanter Abend geworden. Ein Pflichtbesuch bei meinem nächsten
Londontrip.
The Prince Albert in Camden war quasi "die kleine Kneipe in unserer Strasse". Keine fünf Gehminuten entfernt war dieser eher moderne Pub mit dazugehörigem Biergarten. Hier gibt es Bier von den kleinen ansässigen Brauereien wie z.B. Camden Town Brewery und feinste englische Cuisine. Hier wird in der Tat eher gekocht als frittiert.
Das Pub ist einen auf anhieb sympatisch. Es ist schön hell und einladend. Vor 10 Jahren muss es wohl das genaue Gegenteil gewesen sein. Düster und Dreckig waren die Worte unserer Vermieterin. Das Junge Team hat es sich aber zur Aufgabe gemacht ein Pub zu eröffnen wo man wieder mit der ganzen Familie hingehen und sich wohlfühlen kann. Das ist ihnen auf alle Fälle gelungen.
Da unser Shoppingausflug in der Carnaby
Street nicht gerade von Erfolg gekrönt war und es nach Regen aussah
gingen wir auf einen Abstecher ins The White Horse, in der Nähe der
Carnaby Street. The White Horse ist ein richtig klassischer Pub mit
einer Theke in der Mitte und schönen hohen Lederbänken auf der
einen Seite, um sich gemütlich ein Bier zu genehmigen und zur anderen
Seite mit Tischen und Stühlen, um etwas zu Essen. Noch besser als die
Bierauswahl, war die Musikauswahl. Nur Hits aus den 80ern und
klassische englische Sachen von The Jam über Oasis bis Morrissey. Es hätte nicht
viel gefehlt und das ganze wäre in eine Riesenparty ausgeartet. Den
Männern um uns herum ging es ähnlich und nur dem Wetterumschwung
war es zu „verdanken“ dass man das Pub wieder verliess und sich
dem Shopping zuwandte. Ach ja, es sei noch zu erwähnen dass sich fast
jeder von uns auf dem Weg zur Toilette verlaufen hat. Verwinkelt wäre
wohl die netteste Beschreibung. Super Laden!!!
The Brew Crew |
Last but not Least kommt The
Constitution in Camden Town. An unserem letzten Abend hat es uns dort
hin verschlagen. Der Tip kam von unserer Vermieterin. Dies war wohl
der erste Pub, in dem sich primär Locals aufhielten. Schade das wir
den Pub erst an unserem letzten Abend gefunden haben, denn der
dazugehörige Biergarten war der absolute Hammer! Direkt an der
Themse und richtig gemütlich. An diesem Abend wurde dann auch noch
frisch gegrillt und hätten wir uns zuvor nicht die Bäuch so
vollgeschlagen, wäre es wohl ein richtig langer Abend im The
Constitution geworden. Das Bier war auch nicht das, was es sonst so
gibt, sondern auch hier gab es echt ne gute Auswahl an Ales, Lager und
Indian Pales. Es sei vielleicht noch kurz zu erwähnen, dass die
Barfrau aussah wie Amy Winehouse´ Tochter! Crazy!
Bilder von http://www.conincamden.com/gallery.html |
Der Abend war auf alle Fälle ein guter
Abschluss und wahrscheinlich war es meinem Alter geschuldet, dass wir
nicht noch länger geblieben sind. Sorry Boys.
Mein Resüme über unseren London Trip
fällt also durchweg positv aus. Unsere Unterkunft war gut, das Essen
war super, das Bier und das Cider liefen durchweg gut rein und die
Gespräche waren einfach nur kostbar. Danke.
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